Mittwoch, 8. Dezember 2010

schnee


wenn das weiß
dich deckt
und sanft
den tag
berührt
das licht ganz still
und blass
die seele streift
dann lebt
ein lied
der letzte klang
des anfangs
leis
in allen
dingen

Sonntag, 28. November 2010

winterfreuden.


heute auf einem adventmarkt gewesen. ich weiss nicht, was ich damit anfangen soll- lauter sachen zum kaufen und freude machen undsoweiterundsofort. geschäftiges schieben. möglichst schnell alles bunkern in den speichern. gerüstet sein für den tag x (mas). menschen mit gefrorenen gesichtern, richtiger reptilienhaut mit schmalen lippen und augenschlitzen. zu laut. krustentiere, die ihr zartes inneres vor dem außen schützen. dazu noch viel textil.
seltsame erfahrung. gerüche nach alkohol und verbrannten würsten. von hinten gibt es karamelgeruch . falsche süße. es weht ein beissender wind. ich will heim.

adventmarkt


und wieder sind sie da-
die märkte im advent
das licht-
geschäftigkeit
und pralles leben
im hintergrund die melodien
im vordergrund viel lärm
und was der herbst
noch reif
geschaffen
bekommt nun dicken
zuckerguss
doch ist auch da
noch fleisch
und kern
denn hier
verharrt
das leben

Samstag, 27. November 2010

Donnerstag, 25. November 2010


wenn die letzte
sonne
dich noch
fallen
ließ
dann leuchtest
Du
noch lang
im letzten grün
du hebst es auf
das gute
warme
licht
bewahrst
und wandelst
es
bis neu
die erde
wird

Montag, 1. November 2010

goldener herbst


du wardst uns
golden
und du deckst
das
satte grün
zuletzt mit deiner
pracht
bevor
vergehen und vergessen
webt
das band

Sonntag, 19. September 2010

ernte


wenn alles gesammelt
was voll der sonne
und alles getragen
was süß und schwer
dann geht
was vergangen
und kommt
was gewesen

Sonntag, 12. September 2010

blumen


was blüht dir mensch wenn
du noch hinaufsteigst
in sinkendem licht-

das blau des herbstes
stilles vergessen
und stummes sehnen

Samstag, 11. September 2010

vergehen...


stirbst
du uns
hinein
ins leben
dann
wird es
neu
das leben
das
nur wandlung
bringt
und nie
den
tod

Freitag, 10. September 2010

übergang


wenn der sommer
stirbt
dann wandelt sich
alles
und wird geläutert
zum
gold des herbstes
zur
erinnerung ans leben

Herbstzeitlose


In deinem tiefen
violett
grüßt Du
inmitten satten
grüns

den herbst
so wie
der
krokus
einst

ganz zart
vom schnee
befreit
den frühling
schuf

Donnerstag, 9. September 2010

herbst


wenn die tage
klar
wie blau vom himmel
kühle
sonnenstrahlen
fächeln

fällt das licht
noch tröstend
auf die grüne
erde



Montag, 28. Juni 2010

sommerfreuden


wenn
die
sommerfäden
sich
verdichten
und das garn
der morgenröte
mittags
flimmerfäden spinnt
dann
leuchtet
das grün
uns
die freude

Samstag, 26. Juni 2010

sommer


sommer

jetzt scheint er endlich-
auf leisen sohlen zu kommen-
der sommer-
auf zehenspitzen-
nach der mittsommernacht-
einwenig
regenfeucht noch
doch
nach
der mitternachtsstille
webt sonnengeflecht
den tau
des morgens

Montag, 21. Juni 2010

haikus


niederschlag des seins
wenn die erde sich auftut
beginnt alles neu

kirschblüten der nacht
mohn des sommertages zeugt
unerwartetes

Sonntag, 20. Juni 2010

motivation


motivation


letztendlich
brauchen
wir
entbehrung
hunger
durst
gier
nach leben
freude
kunst
humor
erkenntnis
sehnsucht
nach
dem andern
mangel
nicht
fülle
sonst stirbt
die
hoffnung

Mittwoch, 16. Juni 2010


regen

wieder einmal

wird

die welt

gewaschen

rein gemacht

wenn das wasser
abfließt
vom gras
den bäumen
dem asphalt
in die erde
den rinnstein
dann wird
alles neu

an der oberfläche

Montag, 14. Juni 2010

hölderlin


"wo die Gefahr wächst, wächst das Rettende auch" (HÖLDERLIN)

mein hölderlin vermeint
dass rettung uns wohl wird-
wenn die gefahr
beständig wächst

wenn flut
nun steigt
der baum sich neigt
der sturm wild braust

doch wer
wirft den ring
der rettung bringt
wer bietet zuflucht

dein wille selbst?

vermag er´s wohl?

und wo die hand
des andern
die rettend sich streckt

das rettende -
wo?
wovor?
wofür?


Donnerstag, 10. Juni 2010

the heat is on


trägheit-
nichts geht mehr-
was ist
wenn alle gedanken zäh fließen
wie teer
trocken der mund
und der druck
im hirn
den einfall
lähmt

Mittwoch, 9. Juni 2010

hitze


hitze kriecht
in die hirne
in die leiber
in die herzen

wo ist noch
die ruhe
der friede

in uns
um uns

die nacht dräut
doch kein
ende

Sonntag, 6. Juni 2010

fest, opfer, ritual


fest, opfer, ritual

das fest, das opfer, das ritual
übergänge--
vom leben zum tod
vom tod zum leben
vom sein zum sollen
vom sollen zum sein
vom leben zur zerstörung
von der zerstörung zum leben

das gewand der träger trägt absterben
und neugeburt
schatten
und licht
vernichtung
und leben


früh am morgen

früh am morgen
das künstliche paradies verlassen
und auf die suche gehen
nach den kleinen
geheimnissen
des junimorgens...


Freitag, 4. Juni 2010

fake life

oasen abseits des wegs
karawansereien auf staubigen pfaden
nimmerland?

rüstplätze und lazarette
in der etappe
des rest-lebens

verbandsplatz
von wunden
deren narben schmerzen

bevor am felsen
die gischt sich bricht
und das holz zerbirst

orte des vergessens, zeitlos?
müdigkeit, instant- karma
aus lautsprechern

fake life

Mittwoch, 2. Juni 2010

regen

regen, nichts als regen- unablässig; die welt wird gewaschen- langsam kriecht auch die kühle in mein gemüt; nicht dass das unangenehm wäre; ganz im gegenteil- die gedanken werden klarer, einfacher- das grün intensiver
vor dem fenster der holunder
bald wird er blühen
doch noch schützt die kühle
vor seinem
süßlichen verwesungsduft

2 haikus:

der regen ist gut
er wäscht die erde vom staub
und läutert den geist

die kühle der nacht
wird nicht durch hitze zerstört
wenn regen sanft fällt